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Fahrscheinlos durch die Metropolregion oder Viel Lärm um nichts

Bereits 2016 forderten auch die Piraten des Kreisverbands Rhein-Pfalz einen fahrscheinlosen Nahverkehr für den hiesigen Verkehrsverbund. Anlässlich der Landtagswahlen organisierte der damalige Direktkandidat der Piratenpartei, Roman Schmitt, eine Informationsveranstaltung mit dem Berliner Verkehrs-Experten Michael Melter.

Die Piratenpartei begrüßt daher den unerwarteten Vorstoß der Bundesregierung. Eine Beschränkung auf Mannheim ist aber unter den gegebenen Bedingungen kein zielführendes Experiment. Heidelberg und Ludwigshafen als Teil der Metropolregion müssen auch Teil eines in Aussicht gestellten Pilotprojekts werden. 

Allerdings müssen wir annehmen, verdankt sich der originelle Vorstoß nicht allein guter Einsicht oder positiven Visionen: Es ist auch die pure Not, eine drohende Klage der EU abzuwenden. Seit mehr als zehn Jahren missachten Deutschland, Frankreich und sieben weitere Mitgliedsländer die EU-Grenzwerte für Luftverschmutzung (s. z.B. hier). Ein aktuell dem Ende zugehendes Ultimatum verlangt also konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Luftqualität. 

Sollte es tatsächlich zu Pilotprojekten in Richtung Fahrscheinlosem ÖPNV kommen, so darf sich der Versuch nicht als Alibi-Projekt zur Zeitgewinnung herausstellen, sondern mit allem wissenschaftlichem Ernst und mit echten Erfolgsabsichten angegangen werden! 

Die Piratenpartei RLP und Bawü werden darauf achten, dass nicht schon in der Konstruktion ein Scheitern dieser zukunftsweisenden Idee angelegt wird. Nach Ansicht der Piraten bietet der zügige Ausbau des fahrscheinlosen Nahverkehrs nicht nur die Chance, auf dauerhafte Fahrverbote verzichten zu können. Es sind langfristig auch weitere positive Effekte für die Ballungsgebiete zu erwarten, wie zum Beispiel eine große Attrativität für Touristen und eine insgesamt erhöhte Lebensqualität. “Ich bin davon überzeugt, dass sich der fahrscheinlose öffentliche Personennahverkehr langfristig als Gewinn für Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft herausstellen wird”, so Roman Schmitt, Vorsitzender des KV Rhein-Pfalz.