Kommunalpolitik

Der Schulträgerausschuss oder – wir überspringen mal eben die Planung und wundern uns, warum nichts fertig ist, wenn man es braucht

Es folgt: Ein geharnischter Kommentar unseres Ausschussmitglieds im Schulträgerausschuss: Sandra Schwab:

 

Beim letzten Schulträgerausschuss am Donnerstag, den 14.6., mittags um 15 Uhr, wurde mir mal wieder bewusst, dass es nicht allen Menschen in der Politik um „die Sache“ geht, sondern einige offensichtlich andere Ziele verfolgen. Welche, sind mir nicht immer klar, aber der Mangel an Sachlichkeit schadet in diesem Fall nicht der Verwaltung, sondern unseren Kindern. Und das darf so nicht sein!

Aber zur Sache: Bereits im November letzten Jahres wurden Zahlen vorgestellt, die erahnen ließen, dass in Ludwigshafen der Bundestrend zu weniger Kindern so nicht eintrifft. Ob das daran liegt, dass hier viele Migranten mit Kindern ankommen oder dass Migrantenfamilien im Schnitt mehr Kinder bekommen, sei dahingestellt, aber in Lu kommen Kinder an und auch auf die Welt und zwar viele. Grundsätzlich ist das gut und ich freue mich über jeden neuen Mitbürger. Aber wenn man die Zahlen so sieht, kann man ahnen, dass diese Kinder nicht ewig Babys bleiben: Sie werden größer, brauchen einen Kita oder Kiga Platz, gehen dann zur Grundschule und kommen danach in eine weiterführende Schule. Das ist kein Ausblick in eine Wunderkugel, sondern berechenbare Statistik.

Und in Ludwigshafen haben wir seit Jahren zu wenig Kigaplätze trotz eines Rechtsanspruches, ein völlig überaltertes Kindergartenanmeldesystem und Raumnot, vor allem in den Grundschulen, aber auch in den weiterführenden Schulen. Überall stehen die Krankenliegen in den Räumen, wo die Kopierer stehen, weil „es nicht anders geht“, binnendifferenzierte Gruppen müssen auf den Gang und für eine Aufführung geprobt wird oft im Lehrerzimmer.

Jetzt hat die Verwaltung der Stadt Ludwigshafen die Zahlen korrigiert und empfiehlt offiziell, nämlich im öffentlichen Teil der Sitzung des Schulträgerausschusses, den Bau einer neuen Schule, am besten einer IGS. Und was sagen die Vorsitzenden und die etablierten Stadtratsmitglieder? Sie spielen auf Zeit und sprechen davon, dass „die Erweiterungsbauten ja erst einmal reichen“.

Genau. Sie reichen bis 2023 längstens. Und dann? Dann stehen die Kinder auf der Straße und sehen den Baggern zu, die erst einmal das Fundament ausheben. Nein, liebe Stadtspitze. Wir müssen nicht nur die nächste Wahlperiode, sondern im Interesse der (Schul-) Kinder jetzt schon die nächsten Zehn Jahre im Blick haben. Und das bedeutet, jetzt schon nach vorne zu denken und eine Diskussion zuzulassen: Wo brauchen wir eine neue IGS? Welcher Standort wäre günstig und sinnvoll?

Fragen Sie doch die Bürger und gehen Sie in den Dialog! Es lohnt sich!